Safari – 3 Tage Tsavo West Nationalpark

 

Da unsere erste Safari so umwerfend war, entschieden wir uns nochmals in die Wildnis zu fahren. Morgens um 4 Uhr werden wir von Moses, unserem Freund und Fahrer zuhause abgeholt. Nach etwa 6 Stunden Fahrt erreichen wir dann das Gate zum Tsavo West Nationalpark, das Tor zur Wildnis. Auf dem Weg zu unserem Camp, dem Rhino Valley Camp, begegnen wir wieder vielen wilden Tieren; Mungos, Antilopen, Gazellen, Echsen, vielen bunten Vögeln und sogar dem Leoparden. Die Landschaft ist im Gegensatz zum trockenen, flachen Tsavo East Park sehr grün, mit Hügeln und Bergen.


Das Camp ist ein wenig in einen Hügel gebaut, oben in den Felsen ist das Heim der Leoparden, und im Tal können wir an einer Wasserstelle Elefanten beobachten. „Es ist absolut untersagt das Zelt währen der Dunkelheit zu verlassen“ heisst es bei unserer Ankunft. Wir würden von einem Masaai zum Abendessen abgeholt und auch wieder nach Hause gebracht. Wir wissen auch bald warum.


Nach dem Mittagessen, wobei wir weitere Elefantengruppen kommen und gehen sehen, fahren wir nochmals los, in ein eingezäuntes Nashornschutzgebiet. Die Tiere sind sehr scheu und selten, und die Schanze eines zu sehen ist äusserst klein. Auch Moses, der ja täglich in den Parks unterwegs ist, hat schon über ein Jahr keines mehr gesehen. Doch wir sind Glückskinder und begegnen dem grauen Riesen schon sehr bald, zwar nur sehr kurz, aber immerhin. Wieder zurück im Park sehen wir Giraffen, einige Adler, nochmals einen Leoparden, Zebras, Gazellen und vieles mehr. Dann Abendessen mit Elefantenbeobachtung und anschliessend in unser Zelt zum Schlafen, dachten wir.


Ein einzelner, riesiger Elefantenbulle, mit offensichtlich sehr schlechter Laune steht unmittelbar neben unserem Zelt, grollend und trötend mit anderen Tieren am kommunizieren, das Fauchen der Leoparden und die unheimlichen Schreie der Hyänen in unmittelbarer Nähe. Ich hatte nur wenig Schlaf.
Am Morgen erzählt uns der Masaai, dass der Elefantenbulle in das Camp kam und zwischen den Zelten umherzog, dass er einen Leoparden und dann auch noch ein Rudel Hyänen vertreiben musste. Moses hat Leopardenabdrücke auf seinem Autodach, und der Besuch des Elefanten ist offensichtlich zu sehen. Es ist schon sehr beeindruckend wozu ein einzelner Masaai im Stande ist, der doch so ein freundliches und ruhiges Gemüt hat.


Nach dem Frühstück geht es wieder auf Tour, diesmal in die Höhe in vulkanisches Gebiet. Pechschwarz sind die Berge, die Hügel und die ganze Landschaft. Danach zu den Mzima Springs, einem kleinen See den wir zu Fuss umgehen dürfen, allerdings mit bewaffnetem Ranger. Ein wunderschönes Gebiet mit Flusspferden, Krokodilen, Affen, vielen Vögeln und einer prächtigen Pflanzenwelt.


Auf dem Rückweg treffen wir noch auf Warzenschweine und einem Rudel Wildhunde, welchen ich lieber nicht ohne dem Schutz des Wagens begegnen möchte. Die rennen den ganzen Tag durch die Gegend und töten einfach alles was sich bewegt. Sogar die Löwen verziehen sich, wenn diese Bestien auftauchen. Später nochmals eine Gruppe Elefanten, dessen Bulle uns deutlich zu verstehen gibt, dass wir hier nicht erwünscht sind, also Rückzug.


Wieder im Camp bekomme ich plötzlich hohes Fieber, Schüttelfrost und Schmerzen am ganzen Körper. Wieder kaum Schlaf, und die Rückfahrt nach Watamu über die holprige, staubige Piste wird zur Qual. Auf dem Weg noch beim Apotheker vorbei und dann gleich ins Bett.


Trotzdem, Tsavo West war ein unvergessliches Erlebnis, und wir wollen wieder kommen.